9 GEHniale Verbindung zwischen dir & dem Wald
„GEHEN Sie in den Wald!“ – war eine knappe und klare Aufforderung der Ärzte, als ich vor 4 Jahren zur Reha in der Sächsischen Schweiz war. Ergänzt wurde sie durch: „Und GEHEN sie allein. Ohne Kopfhörer, ohne Buch oder Mal- bzw. Schreibutensilien.“ Waaasss? Das GEHT nicht, dachte ich mir. Allein durch den Wald? Allein spazierenGEHEN?
Aber vorbildlich und pflichtbewusst, wie ich bin, habe ich auch diese „Aufgabe“ erfüllt. Es war jedoch nicht einfach und ich habe die Minuten (bis die eine Stunde, die ich als Aufgabe bekommen hatte) zu Ende war, gezählt. Beim GEHEN war es noch ok. Ich konnte mich ablenken, musste ja gucken, wohin ich trat und „Strecke schaffen“. Doch ich sollte mich auch im Wald auf eine Bank setzen und nichts tun. Einfach nur sein und spüren. Für mich rationalen Kopfmenschen eine große Herausforderung, die beim ersten Versuch auch nicht so viel Eindruck bei mir hinterlassen hat.
Fünf Wochen Reha, jeden Morgen vor dem Frühstück einen Spaziergang durch den Wald, geführte Nordic Walking Stunden sowie Ausflüge und Wanderungen in die waldreiche Umgebung – all das hat zu meiner körperlichen und mentalen Genesung beigetragen. Zahlreiche Studien belegen, dass ein Aufenthalt im Wald nicht nur entspannt, sondern auch langfristig unsere Gesundheit fördert und präventiv vor vielen Krankheiten schützen kann. Nicht umsonst wird oft von den „Vitaminen“ des Waldes oder vom Gesundheits-Booster Wald gesprochen.
Die Begriffe Wald und Gesundheit sind eng miteinander verbunden. Ein Waldspaziergang reduziert körperliche Stresssymptome, stärkt unser Immunsystem dauerhaft, unterstützt unsere mentale und körperliche Gesundheit (siehe oben ), ist gesund für unsere Atemwege und bringt den Stoffwechsel in Schwung. Das sind nur einige der positiven Effekte eines Waldspaziergangs. Von weiteren berichte ich im folgenden Artikel.
Doch zuvor, weil es so wunderbar passt, das Gedicht „Doktor Wald“ von Förster Helmut Dagenbach aus dem Jahr 1986.
DOKTOR WALD
Wenn ich an Kopfweh leide und Neurosen, mich unverstanden fühle oder alt,
und mich die holden Musen nicht liebkosen, dann konsultiere ich den Doktor Wald.
Er ist mein Augenarzt und Psychiater, mein Orthopäde und mein Internist.
Er hilft mir sicher über jeden Kater, ob er von Kummer oder Cognac ist.
Er hält nicht viel von Pülverchen und Pille, doch umso mehr von Luft und Sonnenschein.
Und kaum umfängt mich angenehme Stille, raunt er mir zu: „Nun atme mal tief ein!“
Ist seine Praxis oft auch überlaufen, in seiner Obhut läuft man sich gesund.
Und Kreislaufkranke, die noch heute schnaufen, sind morgen ohne klinischen Befund.
Er bringt uns immer wieder auf die Beine, das Seelische ins Gleichgewicht,
verhindert Fettansatz und Gallensteine, nur – Hausbesuche macht er leider nicht.
Wie schön, dass wir Deutschen es so gut mit dem Wald getroffen haben. Deutschland und Österreich sind die waldreichsten Länder Mitteleuropas und knapp ein Drittel der deutschen Gesamtfläche ist mit Wald bedeckt. Das sind rund 11,4 Millionen Hektar, auf denen sich über 90 Milliarden Bäume in die Höhe recken. Unter den Füßen Tannennadeln und raschendendes Laub statt Kaugummiflecken und Zigarettenkippen. Der Wald ist das Gegenprogramm zur hektischen Großstadt.
I. Weniger Schmerzen & aktive Selbstheilung
Eine der frühesten Studien zur gesundheitlichen Wirkung des Waldes erschien schon 1984 im Wissenschaftsmagazin “Science”. Demnach wirkt allein der Anblick von Bäumen messbar positiv. Patienten, die nach einer OP aus dem Krankenhausfenster ins Grüne schauten, wurden schneller gesund und konnten früher nach Hause entlassen werden als die, die nur auf eine Hausmauer sahen. Die Patienten mit Baumblick benötigten außerdem weniger Schmerzmittel.
Die Vermutung, dass Bäume unsere Heilkräfte fördern, konnte auch von dem japanischen Mediziner Qing Li in einer umfassenden Metastudie bestätigt werden. Er verglich die Gesundheitsdaten der gesamten japanischen Bevölkerung miteinander und fand heraus, dass in Waldgebieten deutlich weniger Menschen aufgrund einer Krebserkrankung sterben als in unbewaldeten Gebieten. Der Grund für die Heilkraft der Bäume liegt in den sogenannten Phytonzyden: Das sind Substanzen, die die Bäume bilden, um sich selbst vor Krankheitserregern zu schützen. Diese können auch vom Menschen aufgenommen und verarbeitet werden. Deswegen berichten Menschen davon, dass sie nach einem Aufenthalt bzw. nach Bewegung in der Natur, weniger Schmerzen hatten bzw. weniger Schmerzmittel benötigten.
II. Der Wald beruhigt & entspannt
„Ich ging im Walde so für mich hin, und nichts zu suchen, das war der Sinn…“ Johann Wolfgang Goethe
Ein Waldspaziergang senkt Stresshormone. Stresshormone sind gut, wenn wir unter Hochdruck Leistung erbringen müssen. Jedoch wirkt sich ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel negativ auf unsere Gesundheit aus. Forscher fanden heraus, dass Waldspaziergänge Stresshormone reduzieren und gute Laune machen.
Endorphine und das Glückshormon Serotonin werden ausgeschüttet. Außerdem beruhigt uns ausdauerndes GEHEN im Wald bzw. im Grünen. Nicht nur, weil “Grün” die Hoffnung ist und für Harmonie, Leben sowie Neuanfang steht, sondern auch, weil ein Gang durch die Natur beruhigt und entspannt. Wir lassen uns von ihrem ruhigen Fluss anstecken. Im Wald herrscht “Sein” und nicht “Wollen”. So findet unser Geist Ruhe und wird klarer, was beim Suchen von Lösungen hilfreich ist.
Es scheint, als würde beim Eintritt in das Blättermeer der Stress des Alltags einfach und von ganz allein von uns abfallen. Die vielfältigen Sinneseindrücke, wie das Zwitschern der Vögel und der Geruch von Tannennadeln, stimulieren die Aktivität des Parasympatikus. Das ist ein wichtiger Teil unseres Nervensystems, der für Erholung und Regeneration bis auf Zellebene verantwortlich ist. Zum entspannt und ruhig sein, gehört auch ein erholsamer Schlaf. Ob joggen, gemütliche Halbtagswanderungen im Flachland oder ausgedehnte Waldspaziergänge, wenn wir sie regelmäßig „betreiben“, werden wir mit regenerativem und erholsamem Schlaf belohnt.
III. Der Wald stimmt positiv & optimistisch
Es gibt kein WiFi im Wald, aber eine deutlich bessere Verbindung. Schon eine halbe Stunde Bewegung an der frischen Luft und ein ähnlich kurzer Ausflug ins Grüne haben signifikante Effekte auf unsere Stimmung. Leichte Formen der Depression lassen sich mit Bewegung im Wald behandeln und das auch bei bedecktem Himmel. Wir müssen dafür nicht durch den Wald joggen oder uns auf eine andere Weise verausgaben, Spazieren GEHEN reicht.
Es ist die Kombination aus Bewegungstherapie, Licht (setzt Serotonin frei) und Naturerfahrung (wie z.B. Barfuß GEHEN oder Waldbaden), warum Aufenthalte im Wald als anerkannte Verfahren in der Behandlung von Depressionen, Burn-out Patienten und psychischen Stressbelastungen eingesetzt werden. Ein Tag im Wald ist wie ein Druck auf die Resett-Taste unserer Gesundheit. Weil die Bäume uns erden und Stresshormone im Wald abgebaut werden, hilft ein Spaziergang durch den Wald auch gegen Ängste und Wut. Vielleicht ist es auch nur die Ruhe und der Abstand zum ständigen Hupen hektischer Autofahrer, fernab von zugeparkten Radwegen und E-Rollern auf dem Bürgersteig, die uns aufatmen lassen. Und wenn’s nur das ist – egal. Hauptsache, uns GEHT’S besser.
IV. Rundum-Gesund-Wald-Paket
Es ist eine Sache, unseren Körper in den Wald zu bringen. Es ist eine andere, auch mit dem Geist dort anzukommen. (unbekannt) Wenn du regelmäßig GEHST – am besten in einem etwas zügigerem Tempo – entspricht dies einer sanften Ausdauerbelastung, die in deinem Körper bestimmte Anpassungserscheinungen hervorruft. Wenn du zum Beispiel zweimal pro Woche 60 Minuten eine gute Runde durch den Wald drehst, wirst du nach einigen Wochen schon erste Trainingseffekte bemerken können. Bewegung an der frischen Luft ist immer eine gute Maßnahme, um das Immunsystem zu stärken. Für Waldspaziergänge gilt das doppelt: Waldluft kann die Anzahl der aktiven Immunzelle messbar erhöhen. Bewusste Bewegung im Wald aktiviert den Parasympathikus. Das ist der Teil des vegetativen Nervensystems, der unter anderen Herzschlag, Atmung und Verdauung reguliert. Er bringt den Stoffwechsel in Schwung und stellt das ganze System auf Regeneration ein. Ein niedriger Blutdruck, ein verlangsamter Herzschlag, erhöhte Lungenkapazität, gesunkener Blutzuckerspiegel bei Diabetespatienten sowie Elastizität der Arterien – das sind einige Anpassungserscheinungen, die geschehen, wenn wir im Wald sind/waren. Forscher sagen, dass zwei volle Tage Waldluft monatlich eine positive Wirkung auf das Immunsystem haben.
V. Fit & schlank dank GEHEN im Wald
Im Wald spazieren GEHEN bringt den Stoffwechseln in Schwung. Zugegeben, das trifft auf jede Form der Bewegung zu. Der höhere Sauerstoffanteil der Waldluft gibt unserem Stoffwechsel allerdings einen kleinen extra Boost. Im Wald spazieren GEHEN verbrennt mehr Kalorien als wir denken. Wissenschaftler der Kölner Sporthochschule fanden heraus, dass bei Distanzen unter 5 Kilometern ein Spaziergang genauso effektiv ist wie joggen – ganz einfach, weil wir circa doppelt so viele Schritte machen. Wir sollten allerdings aufpassen, dass unser Spaziergang nicht zur Sportsession wird, sonst bleibt der Erholungseffekt des Waldspaziergangs auf der Strecke.
Beim GEHEN/Wandern in der Ebene verbraucht man mit 300 bis 350 Kalorien in etwa gleich viel in der Stunde wie beim allseits beliebten und bekannten Joggen zumindest solange man sich auf unebenen Untergrund bewegt. Da ist der Körper gezwungen, mit all seinen Muskeln das Gleichgewicht zu halten. Das trägt zum hohen Kalorienbedarf bei. Wenn es dann noch kräftig bergauf geht, schmelzen die Kalorien nur so dahin. Schon ab einer Stunde Spazieren GEHEN auf normalen Wegen können wir für viel für unsere Fitness und Figur tun.
Je regelmäßiger, desto besser. Und noch ein Vorteil vom GEHEN im Wald: Die Gelenke werden beim Spazieren GEHEN auf dem weichen Waldboden geschont. Mit seinen Blättern und Nadeln hat der Waldboden eine ganz besondere Beschaffenheit. Die Stoßbelastung auf Fuß-, Knie- und Hüftgelenke sowie die Wirbelsäule wird gut gedämpft. Ein idealer Untergrund für Menschen, die unter Rückenschmerzen oder Gelenkproblemen leiden.
VI. Gesunde Waldluft & gute Killerzellen
In der Luft befinden sich sogenannte Terpene – das sind Substanzen, die Pflanzen zum Schutz vor Schädlingen bilden. Atmen wir diese ein oder nehmen sie über die Haut auf, produziert unser Immunsystem deutlich mehr Killerzellen (die veränderte Zellen erkennen). Somit können Viren und Bakterien besser abgewehrt und abgetötet werden. Die Luft im Wald ist so rein wie am Meer. Der Anteil der lungenbelastenden Staubteilchen und Schadstoffe ist bis zu 90 Prozent geringer als in der Stadt. Die Bäume des Waldrandes und das Laub des Kronendaches filtern Staubpartikel, Abgase und die Pollen der Äcker und Kornfelder heraus. Sie geben viel Sauerstoff (der Sauerstoffanteil ist im Wald höher) ab und ihre ätherischen Öle geben der Luft eine „balsamische“ Qualität.
Das ist Balsam für unsere Bronchien mit der Wirkung, dass unsere Lungenkapazität zunimmt, der Blutdruck und die Herzfrequenz sinken und sich die Elastizität der Blutgefäße verbessert. Asthmatiker haben deutlich weniger Probleme bei Wanderungen im Wald als in der Stadt und auch wenn wir erkältet sind, tut ein Waldspaziergang wahre Wunder. Denn die Tannennadeln enthalten wirksame ätherische Öle. Diese helfen bei Erkältungen, Schleim aus den Bronchien zu lösen. Tipp: Bereite dir einen Badezusatz aus 200 Gramm frischen Nadeln zu, die du fünf Minuten in einem Liter Wasser kochst. Den Sud ins Badewasser geben und zehn Minuten baden.
VII. Ein Waldspaziergang schafft Verbindung
And into the forest I go, to lose my mind and find my soul. John Muir
Ein Waldspaziergang schafft Verbindung – zur Natur und zu uns selbst. Ein Ausflug in die Natur ist nicht nur eine räumliche Abwechslung. Die Natur – und insbesondere der Wald – bietet uns wie kein anderer Ort die Möglichkeit zu entschleunigen und uns als Teil des großen Ganzen zu fühlen. Ein Waldspaziergang holt uns in den Moment. Während in der Stadt ein Reiz aggressiver ist als der andere geht es im Wald harmonisch zu. Die Laute existieren nebeneinander, die Luft ist klar, manchmal haben wir vielleicht sogar den Luxus, den Wald für uns allein zu haben.
Nutze deinen Waldspaziergang, um dich auf das alles zu konzentrieren. Spüre den Boden unter den Füßen, die Luft auf der Haut und in den Lungen, betrachte deiner Umgebung und lausche den Tönen. Uns ganz auf den Moment zu konzentrieren zu können ist ein seltenes Gut. Es trainiert unser Gehirn, macht Spaß, stärkt unsere Verbindung zur Natur und ist unglaublich entspannend (siehe Punkt II). Wir müssen nicht zwingend Lösungen für unsere Probleme oder Antworten auf unsere Fragen finden. Vielmehr GEHT es darum, den Waldspaziergang als Chance für einen emotionalen Check-in mit uns selbst zu nutzen.
VIII. Pausen-Taste für Augen & Ohren
Die vielen Bäume und die wenigen Menschen, die machen den Wald so schön. Otto Weiß
Zu viel Zeit verbringen wir tagtäglich mit Blick auf Rechner, Tablet, Smartphone oder E-Book-Reader. Zu selten lassen wir unseren Blick schweifen und erlauben unseren Augen, verschiedene Strukturen, weit entfernte Gegenstände und diverse Farben wahrzunehmen. Dabei brauchen unsere Augen genau diese „Arbeit“, um langfristig gesund zu sein und zu funktionieren. Das gedämpfte Licht im Wald ist eine Wohltat für die Augen. Ein Tag im Wald trainiert und regeneriert unsere Augen gleichzeitig. Vorausgesetzt, wir lassen Smartphone & Co. in der Tasche oder besser ganz zu Hause.
Beim Waldspaziergang herrscht Ruhe – zumindest fast. Auf jeden Fall bietet der Wald eine einzigartige Geräuschkulisse: Vögel singen, Bäche murmeln und der Wind lässt die Blätter rauschen. Diese sanften Geräusche stimulieren den Vagusnerv, der einen dämpfenden und ausgleichenden Effekt auf viele wichtige Organe und die Psyche hat. Das ist nicht nur wohltuend, sondern auch bedeutend leiser als in Großstädten. Denn schon wenn wir 100 Meter in den Wald hineinGEHEN, senkt das den Lärmpegel um acht Dezibel – das entspricht fast der Hälfte unserer täglichen Geräuschkulisse.
Ein Waldspaziergang lehrt uns, genau hinzusehen und hinzuhören. Viele schöne Dinge sind nicht besonders groß oder auffällig. Der Specht, den wir hören, die Pilze und Beeren, die wir sammeln, die kleinen Blumen am Wegesrand oder das Reh, das sich im Unterholz versteckst. Wenn wir leise sind und aufmerksam hinschauen, statt im Kopfkino zu verharren, hat der Wald so einiges zu bieten und lehrt uns, achtsam(er) zu sein.
XI. Mehr Fokus durch GEHEN im Wald
Wenn ich die Bedeutung der unterschiedlichen Wege auf unser Wohlbefinden und unser Business erkläre, sage ich: GEH ans Wasser, wenn die Gedanken fließen sollen. GEH durch die Stadt, wenn du neue kreative Ideen brauchst. GEH in den Wald, wenn du Klarheit und Fokus finden möchtest. Meistens ist der Wald grün. Grün steht für Ruhe und Gelassenheit, für Gesundheit und Fruchtbarkeit und löst in Menschen ein Gefühl von Sicherheit aus. Wenn das gegeben ist, können wir klarer sehen und uns besser fokussieren.
Unser (urbane) Alltag wird von vielen prägnanten und meist überflutenden Reizen strukturiert. Entweder müssen wir uns auf etwas Bestimmtes konzentrieren oder der Reiz kommt ungefragt durch grelle Farben, Lichter, Geräusche und Co. Im Wald ist das komplett anders. Zum einen hilft uns das Grün, zum anderen nehmen unsere Sinne komplexe Struktur der Natur wahr. Dabei erholt sich unser Gehirn und infolgedessen können wir uns wieder besser konzentrieren. Skandinavische Forscher haben untersucht, dass sogar Videoaufnahmen von Wäldern dazu führen, dass Studenten seltener prokrastinieren, sprich sich mit Hausarbeit oder anderen Dingen vom Lernen oder Semesterarbeit schreiben ablenken. Der Wald ist also nicht nur super für unsere Gesundheit, sondern er kann uns auch produktiver machen.
5 Tipps für deinen Waldspaziergang
Waldspaziergänge sind eine GEHniale Investition in unsere Gesundheit und unsere Work-Life-Balance und unkompliziert zu arrangieren. Es bedarf kaum einer großen Planung. Fast alle deutschen Wälder sind gut von Wander-, Mountainbike- und Reitwegen erschlossen und gut ausgeschildert. Bei Unsicherheit lade dir eine Karte des Waldes, in dem du unterwegs sein wirst, runter.
Mit diesen fünf einfachen Tipps wird dein Spaziergang noch schöner.
#1 Finde deinen Wald
Wenn du keinen Wald direkt vor der Haustür hast, such nach einem in deiner Nähe und mache einen monatlichen Waldtag zu deinem persönlichen Highlight. Ob alleine oder in einer kleinen Gruppe – ein Ausflug in die Natur ist immer ein Erlebnis. Für regelmäßige Spaziergänge tut es bis dahin auch ein Park in der Nähe.
#2 Lass das Smartphone aus…
…oder wenigstens im Flugmodus. Gib deinen Augen Pause vom Bildschirm. Konzentriere dich auf das, weswegen du in den Wald gefahren bist: die Natur. Gönne dir den Luxus eines Momentes für dich. Ganz im Hier und Jetzt zu sein und den Moment zu genießen. Ohne es auf Social Media zu teilen, deine E-Mails zu checken oder schon die nächste Aufgabe im Kopf zu erledigen.
#3 Keep it simple
Für einen Waldspaziergang brauchst du nichts, außer wettertaugliche Kleidung und Wasser zum Trinken. Zieh dich im Zwiebellook an. Im Wald ist es im Sommer meist ein paar Grad kühler und im Winter meist ein paar Grad kälter. Jahreszeitunabhängig ist die Luftfeuchtigkeit etwas höher. Ein kleiner Rucksack transportiert Proviant, Getränke und Kleidung am rückenfreundlichsten.
#4 Lass dich treiben.
Um die positiven Wirkungen der Waldluft auszukosten, brauchst du keine Mindestkilometerzahl, keinen GPS-Track, keine Schrittzahl, keine Aktivitätskalorien und keine Special-Anti-Stress-Methoden. Im Gegenteil. GEH einfach in den Wald und mache, wonach dir ist. Pause machen, sitzen und Bäume gucken ist genauso super, wie ein langer Marsch.
#5 Leave only footprints
Trage deinen Teil dazu bei, dass auch der Wald gesund bleibt. Wälder sind komplexe Ökosystem, die wir genießen dürfen und schützen sollten. Halte dich an die Regeln des jeweiligen Waldes. Zolle dem Wald und seinen Bewohnern Respekt. Zigarettenkippen und jeglicher Müll – auch Biomüll – gehören in deinen Rucksack und in der Stadt fachgerecht entsorgt.
Kein Wald in der Nähe? Wald für Zuhause
SEHEN – für deine Augen
Bereits Fotos von Bäumen, Videos oder Audioaufnahmen entsprechender Landschaften wirken sich positiv auf unseren Körper und die Seele aus (siehe Punkt I und Punkt IX). Ein guter Grund, die Wohnung oder das Haus mit Wald- und/oder Baum-Bildern zu schmücken.
RIECHEN – für die Nase
Du kannst dir eine Wald-Atmosphäre mit ätherischen Ölen in dein Zuhause holen. Ich nutze die reinen ätherischen Öle von Doterra (und kann dir gern Proben zukommen lassen, wenn du interessiert bist). Hier eine fertige Mischung und drei „Rezepte“ für Diffuser-Mischungen:
Waldmischung – Forest Breeze: Inspiriert von den ausgedehnten Wäldern in ganz Europa verströmt Forest Breeze ein beflügelndes, holziges Aroma. Diese Mischung enthält die ätherischen CPTG-Öle Siberian Fir (Sibirische Tanne), Cypress (Zypresse), Juniper Berry (Wacholderbeere), Black Spruce (Schwarzfichte), Wild Orange (Wildorange), Frankincense (Weihrauch) und Caraway (Kümmel).
Diffuser-Mischung „Waldspaziergang“: 2 Tropfen Wild Orange, 2 Tropfen Schwarzfichte, 2 Tropfen Sibirische Tanne, 1 Tropfen Zedernholz
Diffuser-Mischung „Herbstluft“: 3 Tropfen Wild Orange, 2 Tropfen Black Spruce, 1 Tropfen Cassia
Diffuser-Mischung „Nacht im Wald“: 6 Tropfen Orange, 5 Tropfen Zedernholz, 3 Tropfen Weihrauch
HÖREN – für die Ohren
CDs und Playlists mit Waldgeräuschen gibt es unzählige. Nimm dir etwas Zeit und such dir ein paar schöne raus. Ich habe den Podcast „NDR Kultur – Phillips Playlist“ abonniert. Dort erscheinen jede Woche musikalische Reisen an unterschiedlichste Orte bzw. für verschiedene Aktivitäten.
Es gibt bereits zwei Folgen mit „Musik für einen Waldspaziergang“.
GEHEN wir diese Wald-WEGE zusammen?
Der Wald tut uns gut. Daran gibt es keinen Zweifel. Deshalb gibt es in Japan Waldbaden bereits auf Rezept. Sattes Grün statt Tabletten. Shinrinyoku nennen die Japaner das: Wald(luft)bad. Schon 1982 regte das japanische Landwirtschaftsministerium an, dass Ausflüge in den Wald ein Teil einer gesunden Lebensführung sind. Deshalb gibt es in Japan Waldgebiete, die zu Waldtherapiezentren ernannt wurden. Der nationale Erholungswald in Akasawa lockt mit seinen angelegten Wegen jedes Jahr bis zu fünf Millionen Besucher. Auch in Südkorea gibt es mittlerweile offizielle Parks für das staatlich geförderte Waldbaden.
Auch hier bei uns in Mecklenburg-Vorpommern entstehen immer mehr Heil-Wälder. In Heringsdorf auf Usedom können Erholungssuchende durch die 180 Hektar des ersten europäischen Kur- und Heilwalds Deutschlands streifen. Heilwälder gibt es auch in Graal-Müritz (in meiner Umgebung, hier können wir gern zusammen auf einen Waldspaziergang GEHEN), in Plau am See (Mecklenburgische Seenplatte) und in Klink (Müritz Nationalpark). Weitere Kur- und Heilwälder sind in Planung, z.B. in Bad Doberan (auch in meiner Nähe), in Waren Müritz oder auch in Malchow.
Als ich mit DIE SCHRITTEMACHER gestartet bin, unterteilte ich die WEGE, auf denen ich mit meinen Kund:innen unterwegs bin, in die GRÜNEN, ROTEN und BLAUEN WEGE. Auch wenn ich diese Unterteilung nicht mehr explizit erwähne, so ist sie dennoch immer dabei. Zum Thema dieses Artikels gehören – sicherlich leicht zu erraten – die GRÜNEN WEGE: Wege, die wir durch Wald und über Wiesen GEHEN. Das können u.a. sein:
- Reine Luft auf den Waldwegen in der Rostocker Heide
- Auf und ab, Wald und Wiesen in den Kösterbecker Bergen
- Durch den Gespensterwald wie der Mischwald im Nienhäger Holz im Volksmund genannt wird
- Durch die Wallanlagen oder den Barnstorfer Wald – die grünen Oasen in Rostock
Sowohl in der Rostocker Heide als auch in Strandnähe gibt es ein umfangreiches Wegenetz, in dem u.a. auch die Thalasso Kurwege ausgeschildert sind. In meinem Artikel Das heilsame Reizklima auf den Thalasso Kurwegen bei Warnemünde & Markgrafenheide erfährst du mehr über diese besonderen Wege, die wir gern gemeinsam GEHEN können.
Selbstverständlich können wir deinen Vision Walk nicht nur am Wasser, sondern auch durch den Wald GEHEN. Ob der Gespensterwald und die Steilküste bei Nienhagen, der Kur- und Heilwald bei Graal-Müritz oder auch die Thalasso-Kur-Wege durch die Rostocker Heide – hier führen sehr viele schöne und abwechslungsreiche WEGE zu deiner Vision vom erfüllten Leben, zu deinen Herzenswünschen oder auch zu deinen Big 5 for Life. Was die Big 5 for Life sind und welches meine sind kannst du hier auf meiner „über mich“ Seite lesen.
Wenn du in der Nähe wohnst oder zum Beispiel im Urlaub hier bist, können wir gern auch ein Coaching to Go bzw. die Walking-Einheiten in meinem 6-Wochen-Programm „GEH raus & werde sichtbar“ nebeneinander redend GEHEN.
Die Tage werden kürzer, das Laub beginnt sich zu färben, Kinder sammeln Kastanien – der Herbst ist da! Wie wäre es mit einen Herbst-Spaziergang hier bei mir in Mecklenburg-Vorpommern?
Ob eine Ganz-Tages-Wanderung oder dein exklusiver VISION WALK, eine gemütliches GEHspräch oder ein Coaching to Go mit klarem Ziel… Der Herbst – und besonders der Herbstwald – sind prädestiniert dafür. Die Herbstfarben vermitteln uns Ruhe und Gelassenheit, die wir für eine Reflexion auf die vergangenen Monate nutzen können.
Was kannst du jetzt im Herbst ernten?
Wie weit bist du mit deinen Plänen und Wünschen vorangekommen und wohin soll es nach der Winterpause GEHEN?
Welche Erfahrungen hast du mit dem Wald bzw. mit Waldaufenthalten gemacht?
Hast du schon mal Waldbaden ausprobiert? Wenn ja, wie ist es dir ergangen?
Wie fühlst du dich im Wald?
Warum GEHST du in den Wald?
Merkst du Veränderungen nach einem Waldspaziergang?
Hast du einen Lieblingswald?
Ich bin neugierig und freue mich riesig über deinen Kommentar oder über eine persönliche Nachricht von dir.
Alles Liebe und bitte bleib GEHsund. Deine Annett