Die Schrittemacher

Authentischer & ehrlicher Blick hinter die Kulissen – ohne Filter & Blabla

Inhaltsverzeichnis

Rückblick auf das 4. SCHRITTEMACHER Jahr, auf das, was 3 Wochen Social Media Pause mit mir gemacht haben & wie es mit meinem Business weiterGEHT oder auch nicht…

Nichts ist so beständig wie der Wandel

“Nichts ist so beständig, wie der Wandel.” Heraklit

Veränderungen gehören zum Leben. Leben ist Veränderung. Das ist gut so und passt zu meiner Einstellung, keinen Stillstand zuzulassen. Doch manchmal wirken andere Kräfte als unser Wille.

Dies wird ein Beitrag, wie ich es ihn bisher noch nicht gab. Eine Mischung aus Rückblick auf mein viertes Jahr als Selbstständige, ein Erfahrungsbericht wie es mir in meinen drei Wochen Social Media Pause ging und welche Gedanken mir seit einiger Zeit durch den Kopf GEHEN – Gedanken zum Thema Veränderung.

Happy Birthday, DIE SCHRITTEMACHER

Blick auf das 4. SCHRITTEMACHER Jahr von 08/22 bis 08/23

Am 1. August 2023 ist mein Business vier Jahre alt geworden. Wahnsinn, wie die Zeit rennt. Jetzt Ende August, sind es fünf Jahre her, dass ich im September 2018 zur Reha war und danach nicht mehr in meinen alten Job zurück gegangen bin.

Ich habe mir die Passagen aus meinem Beitrag zum 3-jährigen Geburtstag von DIE SCHRITTEMACHER rausgesucht, in dem ich meine Wünsche für das Folgejahr äußere. Diese Wünsche erwähne ich kurz noch einmal und ergänze gleich daran anschließend, was aus ihnen geworden ist.

Was GEHT im nächsten SCHRITTEMACHER Jahr? Das war die Überschrift…

 Zunächst einmal – es GEHT definitiv weiter. Ich kann mir partout nicht vorstellen, zurück in einen angestellten Job zu gehen. Ich liebe meine Freiheit und das, was ich tue. Und ich gebe doch nicht an der Kindergarten-Tür auf. Noch bin ich in der „Das Unternehmen als Kind“ Phase, aber im Teenager-Alter wird es doch erst richtig spannend (wie ich bei den eigenen Kindern sehen konnte 😉 Da möchte ich auf jeden Fall erleben.

Der Gedanke, dass ich mir eine Anstellung partout nicht mehr vorstellen kann, existiert so nicht mehr. Ich überlege tatsächlich, mir einen Neben- oder Teilzeitjob zu suchen. Dazu später mehr.

Vielleicht begleite ich bald regelmäßige Mitarbeitende der IHK zu Rostock bei bewegten Mittagspausen, beim NetWalking unter Kolleg:innen.

Aus diesem Projekt ist leider nichts geworden. Der Geschäftsführer fand andere Projekte wichtiger…

Eventuell kommt es zu einer Zusammenarbeit mit dem Business Cowboy Olaf Quinque. Er bietet mit seinem Geschäftspartner pferde-gestütztes Führungscoaching an.

Es gab im Frühjahr dieses Jahres tatsächlich einen weiteren BrainWalk, bei dem wir über diese Idee sprachen. Allerdings sehen wir unsere Zusammenarbeit eher in der Ergänzung und Empfehlung unserer jeweiligen Angebote und nicht in der direkten Zusammenarbeit bzw. Zusammenlegung von Angeboten.

Aus dem Vision Workshop – das Webinar, bei dem ich eigentlich den „Runter vom S.O.F.A.“ Kurs verkaufen wollte – wird der Vision Walk.

Bisher wurde ein 7-8-stündiger Vision Walk leider noch nicht gebucht. Zweimal habe ich Zeit und Inhalt auf 4 Wochen Walk & Talk (per Telefon) aufgeteilt. Auch so ist es möglich, dich deiner Vision von einem erfüllten Leben zu nähern.

Dann wünsche ich mir, dass ich regelmäßig(er) TeamWalks in Unternehmen anbieten kann. Ich liebe meine 1:1 Beratungen, aber ich liebe auch die Herausforderung und das Springen ins kalte Wasser, mich mit neuen Themen auseinander und viele Menschen in Bewegung zu setzen.

Leider hat die Nachfrage nach meinen Team Walking Angeboten nach Corona nachgelassen. Ich war zum dritten Mal für ein Tages-Seminar bei einem Lehrerkollegium, was wieder sehr emotional und berührend war. Allerdings sind wir nur im Schulgebäude „unterwegs“ gewesen…

Ich wünsche mir interessante Gründerinnen und Unternehmerinnen mit spannende Business-Themen und dass ich sie auf ihrem Wohlfühl-Weg in die Sichtbarkeit begleiten darf.

Eine Handvoll Frauen durfte ich auf diesem Weg begleiten. Und seit Dezember 2022 bin ich Referentin im Existenzgründungskurs vom Verein „Frauen in die Wirtschaft“. Dort spreche ich mit den Kursteilnehmer:innen während eines Tages-Workshops über die vielfältigen Möglichkeiten im (Online)Marketing.

Ich wünsche mir, dass ich fit und gesund bleibe, dass ich den Vitamin-Mangel und meine Bauchbeschwerden in den Griff bekomme und dass ich weiterhin viel draußen unterwegs sein und als Ausgleich am Schreibtisch sitzen und schreiben, planen oder konzeptionieren kann.

Nun, dieser Wunsch hatte so einige Schwachstellen, über die ich später ausführlich erzähle. An dieser Stelle nur so viel, dass es mich zweimal richtig erwischt hat und dass ich jetzt auf einem guten Weg bin, dass so etwas hoffentlich nicht wieder passiert. Auch wenn es zwei Vorfälle waren, die ich bereits aus der Vergangenheit kannte.

Reflexion & Planung gehören zum Business

Was geschah noch im 4. DIE SCHRITTEMACHER Jahr?

Nun wollte ich clever sein und Zeit sparen und das restliche Geschehen aus der zweiten Jahreshälfte von 2022 aus meinem Jahresrückblick-Beitrag „kopieren“ bzw. mich dran orientieren, da stelle ich fest, dass ich für 2022 gar kein Jahresrückblick-Blogbeitrag geschrieben hatte…

Schon da sind erste Anzeichen einer „neuen“ Annett zu erkennen.

  • Einer Person, die sich nicht mehr so unter Druck setzt, wie in den Jahren zuvor, die Dinge erledigt, weil es sich so gehört oder weil sie es schon immer so gemacht hat. Eine Psychologin nannte das mal „vorauseilenden Gehorsam“ 😉
  • Eine Person, die an sich selbst (und an andere) stets hohe Erwartungen und Ansprüche hatte, die sie mittlerweile SCHRITT für SCHRITT runterschraubt und merkt, dass weniger auch ok ist.
  • Eine Person, die verstanden hat, dass Perfektionismus niemals erreichbar und somit kein lohnendes Ziel und schon gar kein wichtiger Wert (in der Liste der persönlichen Werte) ist.

Ich möchte noch zwei Themen erwähnen, die ich als Meilensteine im 4. Jahr meiner Selbstständigkeit bezeichnet würde.

Nach dem Sommerurlaub 2022 blickte ich auf mein Visionboard (das ich mir jedes Jahr zum Jahreswechsel auf einer A2 großen Pappe gestalte) und bekam einen Schreck. Kaum etwas von dem, was ich mir da visualisierte und für 2022 wünschte, hatte ich umgesetzt, geschweige denn angefangen. Die „disziplinierte Schülerin“ in mir (einer meiner beim Coaching erarbeiteten inneren Anteile) bekam Panik und meinte: „Du suchst dir jetzt wenigsten noch ein Thema aus, dass du im zweiten Halbjahr umsetzt. Das kann doch nicht sein, dass du nichts gebacken bekommst…“ (Wieder eine Coaching-Erkenntnis: Glaubenssätze wie „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich muss noch mehr leisten, damit mich alle mögen“. Glaubenssätze, die mich blockieren und dringend in positive Sätze umgewandelt werden sollten.)

Gesagt. Getan. Ich entschied mich für das Projekt „einen eigenen Podcast starten“. Ich rief Oliver Kramer (www.wellenrauschen-mv.de) an, buchte einen Podcast-Einführungs-Workshop bei ihm, ließ mich von ihm bezüglich Technik beraten, schaffte mir die notwendige Ausstattung an, produzierte mit ihm Intro und Outro … und dann sprach ich die erste Folge ein. Diszipliniert wie ich bin (die fleißige Schülerin wird wohl immer ein Teil von mir bleiben), veröffentliche ich seit dem 17. November 2022 alle 2 Wochen eine neue Episode.

Mein Podcast heißt Da GEHT (noch) was!“ Mit dem Podcast möchte ich all jene ansprechen, die mehr Bewegung in ihr Leben und ihr Business bringen wollen; all jene, die Tipps für Motivation und gegen Aufschieberitis haben möchten und für diejenigen, die sich von anderen Ge(h)schichten und von den unterschiedlichsten Wegen im Marketing inspirieren lassen wollen. 

Konkret spreche ich Frauen an, die neue Wege GEHEN möchten, die bereits selbstständig, freiberuflich oder Unternehmerin sind oder mit dem Gedanken an eine Gründung spielen.

Du findest ihn auf allen gängigen Podcast-Plattformen, also bei Apple Podcast, Spotify, Google Podcast, Podigee sowie auf meiner Website. Dort sind alle Folgen chronologisch aufgelistet und du kannst sie dir direkt von dort anhören.

Ich bin stolz auf mich, fast ein Jahr durchgehalten zu haben und mit dieser Folge die 21. Episode veröffentliche. Ich sehe, dass einige Podcaster:innen sehr motiviert starten, dann aber schnell die Lust/Luft verlieren, um regelmäßig zu veröffentlichen. Zum einen hilft mir dabei natürlich meine Disziplin und Strukturiertheit, doch es macht mir auch Spaß und fällt mir leicht, entweder eine Solofolge vorzubereiten und einzusprechen oder alle zwei Wochen eine Interviewfolge, ein aufgenommenes GEHspräch mit euch zu teilen. Ich bin neugierig und vielseitig interessiert, ich liebe es, Geschichten zu hören und zu erzählen. Das kann ich sehr gut mit diesem Format.

Hast du Lust, deine GEHschichte, von deinem bisherigen Weg, von deinen Umwegen, Weggabelungen und Entscheidungen im Leben bei einem GEHspräch (oder auch via Zoom) zu erzählen? Dann melde dich gern bei mir. Wir können so viel von anderen GEHschichten lernen, werden inspiriert und motiviert, werden mutig(er) und GEHEN mit den eigenen Wünschen und Zielen (endlich) los.

Beispiele meiner Podcast-Episoden-Titelbilder

Neues Büro – neuer Schwung im Business!?

Das zweite Thema, das mich im Herbst 22 (neben meinen gesundheitlichen Problemen, dazu komme ich gleich) stark beschäftigte – dieses Mal jedoch im positiven Sinne – war die Umgestaltung meines Büros, meines Homeoffice.

Als wir einzogen, war es ein Gästezimmer mit Schränken voller Aktenordner (Haus, Versicherungen etc.), mit Fotoalben und diversen Kita- und Schulkram der Jungs, mit einer Schlafcouch und einem Schreibtisch, den mein Mann und ich uns teilten.

Später, ich glaube, es war 2018/2019 als ich bereits gekündigt hatte, meinten wir, wir bräuchten beide unseren eigenen Schreibtisch. Also gingen Couch und große Regalwand raus, zwei gleiche Schreibtische, Stühle und ein neues Sideboard kamen rein. Im Zuge meiner Selbstständigkeit ergänzte ich Bücherregale, Tafel und Whiteboard – halt was man alles so braucht. Vorhandene Dinge, wie die Kindererinnerungssachen oder Familienfotos an der Wand blieben…

… bis Ulrike von Zimmerwandel (Feng-Shui-Beraterin, Ordnungs-Coach & Eiinrichtungsberaterin) erste Fotos vom Zimmer sah. Ich kenne Ulrike seit einiger Zeit, sie ist in meinem Business-Frauen-Netzwerk, war schon lange von ihrer Arbeit und den Ergebnissen, die sie mit ihrer Umgestaltung schuf, begeistert. Mit jeder neuen Geschichte, die sie erzählte, wuchs der Wunsch in mir, sie zu engagieren. Im Oktober 22 war es dann so weit. Ich war an einem Tiefpunkt (körperlich, seelisch, moralisch) und erhoffte mir frischen Wind für mein Business und ein Vorankommen auf all meinen „Baustellen“.

„Alles, was nichts mit deinem Business zu tun hat, muss raus. Du hast so viele alte Erinnerungsstücke in diesem Raum, die dich in der Vergangenheit festhalten. Da wundert es nicht, dass du nicht vorwärtskommst. Davon abgehen ist viel zu viel los in diesem kleinen Zimmer. Zu viele verschiedene Möbel, zu viel Unruhe an den Wänden (wobei nur eine Wand richtig „zu“ ist. In den restlichen drei sind Fenster und Türen.) Seine ehemaligen Funktionen erfüllt der Raum eh nicht mehr, also alles raus.“ Das waren Ulrikes Worte.

Puh, das war mal ne Ansage. Das relativ neue und teure Sideboard wollten wir als Stauraum unbedingt behalten. Die zwei Schreibtische, einen Ikea-Schrank und ein Metall-Regal hatte ich bei Ebay reingestellt. Leider ging nur der Ikea Schrank weg. Das Metall-Regal wurde ins neue Büro integriert, die Schreibtische liegen auseinandergebaut auf dem Boden. Auch der spielt in diesem Beitrag noch eine Rolle… dazu später mehr.

Geplant war, wieder zwei Schreibtische unterzubekommen, weil mein Mann auch immer mehr im Homeoffice arbeitet. Ulrike hat extra eine Wandfarbe berechnet, die zu unseren beiden Elementen passt. Allerdings ist der Raum für zwei große Schreibtische zu klein. Beim Hin und Her planen meinte mein Mann eines Abends: „Schatz, nimm den Raum doch für dich allein. Ich habe ja mein großes Büro (mit 8 Angestellten) in der Stadt. Vielleicht kann ich abends, wenn du Feierabend machst, mich an deinen Schreibtisch setzen und wenn du mir ein Fach für meine Sachen gibst, dann kann ich gut damit leben. Wichtig ist, dass du deinen Raum bekommst, dich wohlfühlst und – mit höhenverstellbarem Tisch und richtig guten Schreibtisch-Stuhl – wieder gesund wirst.“ Er ist einfach ein Schatz und mein Bester.

Also plante Ulrike um: ein großer Arbeitsplatz seitlich zum Fenster, den ich im 1:1 Coaching auch gut für Kundengespräche nutzen kann, eine freie Wand mit mich stärkenden Farben und Bildern im Rücken, freier Blick nach vorne und für Entspannung sowie Inspiration eine Art 3-D Visionboard auf einem Regal über dem Sideboard, wo Aktenordner und Drucker verstaut sind.

Ich liebe diesen Raum und erzähle immer wieder gern von der Umräum-Aktion. Tatsächlich ging es mir danach besser, gesundheitlich ging es bergauf und auch im Business flutschte es wieder mehr.

Aufräumen, Umräumen, Ordnen, Gestalten und Dekorieren, das liebe ich und das könnte ich den ganzen Tag machen. Das führt mich zu den Gedanken, die seit meinem gesundheitlichen Tiefpunkt im Juni 23 immer wieder und immer öfter durch meinen Kopf spuken…

Von diesen Gedanken und wie es mit DIE SCHRITTEMACHER im 5. Business Jahr weiterGEHT, möchte ich dir in dieser Folge auch noch erzählen, doch lass mich zunächst auf das wichtigste, schmerzvollste und vieles verändernde Thema bzw. Ereignis zu sprechen kommen, denn daran hängt alles.

Mein im November 22 umgestaltetes Büro (noch ohne neuen Schreibtischstuhl)

Projekt & Team Gesundheit

Zurück zu meinem Wunsch für das 4. SCHRITTEMACHER Jahr, gesund und fit zu bleiben, meine Schmerzen in den Griff zu bekommen und weiterhin viel draußen unterwegs sein zu können. Nun, dieser Wunsch hatte so einige Schwachstellen, beginnend im Oktober 22 (mal wieder im Wanderurlaub) mit Sehnenansatz-Entzündungen im rechten Oberarm, starke Schmerzen in der rechten Schulter und im rechten Arm. Ich tippte gleich auf Bandscheibe, kannte ich doch all die Symptome, doch zunächst wurde alles Mögliche versucht, auszuschließen. Bis das MRT letztendlich eine Bandscheibenvorwölbung im Halswirbelbereich bestätigte. Es folgten langwierige Behandlungen und die Schmerzen dauerte bis ins Frühjahr 23 an.

Der zweite raketenartige Wink mit einem super dicken Zaunpfahl kam im Juni 23. Ich hatte seit ca. 4 Woche Rückenschmerzen, teilweise sehr stark, aber irgendwie auszuhalten (mit Medikamenten, Wärme, Tensgerät etc.). Bis von einem Moment auf den anderen nichts mehr ging. Ich könnte nicht sitzen und liegen, wusste nicht, wie ich aufstehen oder aus dem Bett kommen sollte. Mein Mann musste mir Socken und Schuhe anziehen. Der schlimmste Moment war, als ich im Badezimmer überlegte, meinen Mann zu rufen, um mir den Hintern abzuwischen. So weit wollte ich es nicht kommen lassen. Mir kamen die Tränen vor Schmerzen, vor Enttäuschung & Wut und vor Einsicht, dass es so nicht weiter GEHEN kann.

Um überhaupt irgendwas mit mir machen zu können, legte mich die Ärztin zweimal für eine Stunde an den Schmerz-Tropf. Dann „bearbeitete“ sie mein Iliosakralgelenk, den Hüftbeuger und diverse Muskelstränge, die mit dem Bereich verbunden sind. Es war alles total dicht. Verspannt. Verkrampft. So wie ich auch. Wie mein ganzer Körper und insbesondere mein Kopf. Ich bin schon mein Leben lang unentspannt. Letztens meinte ich bei einem Gespräch, dass ich schon authentisch bin, ich bin halt authentisch unentspannt…

Dieser Warnschuss war der Start in mein neues „Projekt Gesundheit“. Ich habe ein Team, dass sich nicht um mein Business, sondern um meine Gesundheit kümmert. Das ist zum einen meine Heilpraktikerin, zu der ich seit Frühjahr 22 regelmäßig gehe, die mich mit verschiedenen Anwendungen, Bachblütentropfen und psychologischen Gesprächen sehr gut begleitet. Meine Magenprobleme, die ja auch was mit Anspannung, Stress und hohen Erwartungen zu tun haben, haben wir schon sehr gut in den Griff bekommen.

Seit März dieses Jahres gönne ich mir ein Persönlichkeits-Coaching, in dem es u.a. um die Verarbeitung meiner Vergangenheit, das Beseitigen von Glaubensätzen und das Lösen von mentalen Blockaden geht. Es gibt kein gestecktes/geplantes Ende für diese Begleitung. Das war einer der ersten SCHRITTE, mich drauf einzulassen, ohne ein konkretes Ziel zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht zu haben. Einfach laufen lassen und schauen, was mit mir passiert, wie ich mich verändere bzw. was sich in mir verändert. Kleine Veränderungen sind jetzt nach 6 Monaten tatsächlich zu sehen. Ich bin mir, meinen Gedanken und was sie mit mir machen bewusster, bin achtsamer, lasse schneller los, erkenne, welches Muster/welcher Glaubenssatz getriggert wird… Das ist keineswegs leicht und tut manchmal ganz schön weh. Doch die Schmerzen werden weniger und die „Leidenszeit“ kürzer.

Nummer drei im Team „Annetts Gesundheit“ ist meine Yoga-Lehrerin von der Fit & Vital Yoga-Schule in Fresendorf. Wegen der Rückenschmerzen war ich schon mehrere Wochen nicht zum Yoga-Unterricht gegangen. Beim 1:1 Coaching, als wir überlegten, wie ich meinem obersten Ziel, schmerzfrei und auch mental gesund zu werden, näherkommen kann, kam ich auf die Idee, die Yoga-Lehrerin zu fragen, ob ich mit ihr in einem 1:1 Coaching meine innere Muskulatur stärken kann, denn daran „hängt“ mein ganzes Stützgerüst, meine Wirbelsäule und mein Körper. Alles war jedoch komplett in Schieflage, wackelig und weit weg von einer Stütze….

Ihre Antwort auf meine Sprachnachricht war, dass sie mir sehr gern hilft, dass sie schon genau weiß, was ich brauche und was sie mit mir macht, doch dass ich nicht glauben sollte, wir machen „Sport“.  Es war dann und ist noch immer reinste Kopfarbeit, gepaart mit Atmen und Meditieren. Dank einer Einzelsession, die nicht wie gewöhnlich in der Yoga-Schule stattfand, weil dort renoviert wurde, die wir stattdessen bei der Yoga-Lehrerin zu Hause in einem unglaublich schönen indisch gestalteten Wohn-, Arbeits-, Yoga- und Meditations-Zimmer verbrachten, habe ich nun auch einen Mediationsraum, einen Raum der Stille ganz für mich allein. Denn Stille ist meine Medikation und zukünftige Prävention. Dazu gleich mehr…

Lieber mehr schreiben und auf WortWegen als gehend auf realen Wegen unterwegs sein?

Raum der Stille

Ich möchte kurz noch auf die Entstehung meines neuen Rückzugsraumes eingehen. Ganz geflasht sitze ich also in diesem Yoga-Zimmer, dass mir vorkommt wie ein indischer Tempel, ein Ashram (auch wenn ich nicht weiß, wie die aussehen, weil ich noch nie in einem war, was jedoch ein großer Wunsch von mir ist). Ich sitze da und sage: Biggi, so was möchte ich auch haben. Das ist so schön. Ein Ort nach deinem Geschmack, nur für dich. Das möchte ich auch für mich. Unser Gespräch ging ungefähr so weiter:

Sie: Na du hast doch ein großes Haus, gibt es da keine kleine Ecke, die du dir herrichten kannst?
Ich: Ja, unser Haus ist groß, allerdings mit viel Freiflächen in den Fluren, großzügige Zimmer… aber da bin ich nirgends ungestört.
Sie: Und draußen im Garten, könntest du da eine kleine Hütte aufstellen?
Ich: Ne, das wollen wir nicht und das wäre viel zu aufwendig, da bräuchte ich Hilfe und das würde viel zu lange dauern…

Plötzlich schoss es mir wie Schuppen von den Augen… wir haben einen großen Dachboden, vollgestellt mit Möbeln, die wir nicht mehr nutzen (die gerade angesprochenen Tische und Regale aus dem alten Büro), Kindersachen, Andenken, Deko-Kisten, Garten- und Autozubehör…

Meine Yoga-Lehrerin meinte, sie sah sofort das Feuer in meinen Augen, wie sich mein Körper veränderte und ich vor Energie sprühte, als ich mir den Gedanken bildlich vorstellte…

Gesagt. Getan. Freitagnachmittag (vormittags war das Coaching) ging ich auf den Boden, verschaffte mir einen Überblick und fing an, zu räumen. Ich hörte bis Sonntagabend nicht auf, bis alles sortiert (verkaufen, verschenken, entsorgen) bzw. in neue Kartons und so geordnet war, dass eine Fläche von 2×2 Metern frei war. Meine Männer hielten mich für verrückt, bei über 30 Grad draußen (da kommen unterm Dach noch ein paar hinzu) den Boden umzuräumen. Ich habe es allein durchgezogen, war ko, hatte eine entzündete Hand, doch ich war glücklich. In der Woche darauf habe ich ein paar Sachen bestellt und meine Feng-Shui Beraterin des Vertrauens (www.zimmerwandel.de) gefragt, ob ich die gleichen Farben wie im Büro, das sie mir im Herbst berechnet hatte, nutzen kann. „Nein, bitte nicht. Schick mir den Grundriss eures Hauses und markiere den Ort, wo du deinen Meditations-Raum einrichten möchtest.“ – war ihre Reaktion.

Mit ihren Anregungen habe ich Wandfarbe gekauft und – wieder an einem heißen Tag – gestrichen. Sehr mühselig, besonders die Schräge, sowie Accessoires wie Decken, Kissen, eine Salzlampe etc. besorgt, die farblich die Elemente, die sie für diesen Raum berechnet hatte, aufgreifen. Nun habe ich einen wunderschönen Rückzugort (gut, ich muss immer die Leiter zum Dachboden runterklappen), wo ich mich im still sein üben kann. Das ist die Hauptaufgabe, die mir meine Yoga-Lehrerin aufgegeben hat. Mit Hilfe ihrer Audios versuche ich das zweimal am Tag hinzubekommen. Leider ist es oben auf dem Boden in den letzten Wochen noch zu warm gewesen – da konnte ich beim besten Willen nicht atmen – und daraus bestehen ja die Übungen 😉 Aber der Herbst ist im Anmarsch, wie ich jetzt, bei Aufnehmen/Schreiben bemerke. Heute früh habe ich tatsächlich den Kamin im Wohnzimmer an- und die Tür zum Büro aufgemacht. Und die erste Kerze steht auf dem Schreibtisch…

Das Still-Sein, in die Stille GEHEN, mein Gedankenkarussell anhalten und auch Stille im Kopf erzeugen, das ist meine aktuelle Herausforderung oder eher Aufgabe/Übung, denn so herausfordernd wie früher finde ich es gar nicht mehr.

Mein neuer Meditations-Bereich auf unserem Dachboden

Meine Erfahrungen mit der Social Media Auszeit

Seit diesem Frühjahr, seit mein 4. Bandscheibenvorfall – der erste im Lendenwirbel-Bereich – mit wortwörtlich in die Knie gezwungen hat, beschäftige ich mich mit dem Thema Stille, Ruhe, Pausen. Dazu gibt es schöne Sprüche und Zitate, wie z.B. dieses hier: „Ein Spaziergang am Meer ist ein Ge(h)spräch zwischen Körper und Seele.“ (unbekannt)

Wie wichtig diese ruhigen Momente sind, merke ich immer mehr. Vor den Sommerferien fühlte ich mich, als wenn ich “voll” bin. Voll mit Gedanken, Informationen und Wissen, alles was ich mir bisher sehr gern angeeignet habe. Zig Bücher gelesen, Podcasts gehört, Veranstaltungen besucht und immer nach “mehr” gestrebt – doch es schien im Juni/Juli nichts mehr reinzuGEHEN.

Im Gegenteil, es wollte so einiges raus. Tränen, Schmerzen und Gefühle – aus meinem Körper. Altes Zeug vom vollgestellten Dachboden, nicht mehr passende Klamotten aus dem Schrank, alte Glaubenssätze und versteckte Muster aus meinem Kopf und Herz. “In der vollkommenen Stille hört man die ganze Welt.”, sagte Kurt Tucholsky. Die ganze Welt möchte ich gar nicht hören. Es reicht mir schon meine eigene. 🙃

Und so kam es auch zu meiner Social Media Pause, meiner kleinen persönlichen Challenge. Mein Kopf war voll und ich hatte das Gefühl, es passt absolut nichts mehr rein…

Der Urlaub war eine gute Gelegenheit, eine kleine Challenge zu wagen. Normalerweise habe ich für 3 Wochen Urlaub 9 Posts vorbereitet und geplant. An den Tagen, wo sie erschienen, Stories dazu veröffentlicht und auch so unseren Urlaub ausführlich dokumentiert.

In diesem Jahr hatte ich nichts vorbereitet, auch keinen Newsletter und keine neue Podcastfolge. Es gab also keinerlei Content-Input von mir. Ich versuchte, noch einen SCHRITT weiterzuGEHEN, auch kein Instagram, Facebook & Co. zu konsumieren. Also nicht mal schnell gucken, was bei den anderen so los ist… Ich war gespannt, ob ich es aushalte, wie es mir dabei GEHT und wie der Algorithmus mich “bestraft”.

Während der ersten Fahretappe habe ich im Auto versucht, die Pushnachrichten von Instagram, Facebook und LinkedIn auszustellen. Das hat ganz gut funktioniert. Was bei Facebook und LinkedIn nicht klappte war, dass keine kleine Zahl am App-Icon neue Nachrichten ankündigt. Jemand meinte, das ist nur bei Apple Handys so… keine Ahnung. Da ich meine Apps auf dem Handy nach Farben sortiert habe (ich weiß, ein Tick… 😉) sind Facebook und LinkedIn auf der blauen und das ist bei mir die zweite Seite. Die habe ich mir einfach nicht angesehen…

Am 2. und 3. Tag habe ich noch einmal kurz bei Facebook 2 Kommentare angeschaut. Die waren so schön und bestärkten mich in meiner “Challenge”, 3 Wochen hier nicht aktiv zu sein. Zählt WhatsApp Status auch zu Social Media? Da habe ich ab und an gezielt bei Leuten, die ich mag, geguckt, was sie so machen. Spannend war zu sehen, dass andere auch weniger/nichts gepostet haben. Einige nahmen meinen letzten Beitrag als Anregung, ebenfalls weniger zu posten.

Das Jucken in den Fingern, zu gucken, was die anderen machen, war ganz schnell weg. Auch beim Fotografieren dachte ich nicht so intensiv daran, ob das jetzt ein tolles Foto für Social Media ist, wie ich es die letzten Jahre tat. Auch setzte ich mich nicht mehr so “in Pose”, denn die Fotos sollten für unsere Erinnerung sein und nicht für Insta & Co. Im Nachhinein habe ich bereits ein paar Fotos vom Urlaub gepostet, das sind gut gelungene Schnappschüsse meines Mannes. 😉

In Momenten, in denen nichts zu tun war, dachte ich kurz daran, dass ich die Jahre zuvor dann zum Handy gegriffen und Stories vom Tag gepostet hätte. Nun besann ich mich darauf, dass es nicht immer was zu tun geben muss. Z.B. habe ich lange auf dem Balkon in Breslau gesessen und die Menschen beim rein und raus GEHEN aus der Kirche beobachtet. Das war wie eine kleine Feldstudio und ich bekam einen tieferen Einblick in das Leben der gläubigen Polen.

Am Ende der 1. Woche bekam ich morgens einen Schreck: eine Bekannte hatte mir via WhatsApp einen Screenshot von Facebook geschickt, der ein falsches Profil von mir zeigte. Da hatte sich jemand den Spaß erlaubt, mein Foto zu kopieren und Freundschaftsanfragen in meinem Namen zu versenden. Ich habe das gleich gemeldet/gelöscht und war froh, die Nachricht von der Bekannten so schnell bekommen zu haben, denn das Fake-Profil war erst ein paar Stunden online.

Ich habe die Social Media frei Zeit – und manche Momente der “Langenweile” genossen. Habe statt bei anderen zu gucken oder selbst aufwendige Stories zu posten, viel gelesen (4 Bücher in drei Wochen) und oft auch in den Moment hineingeträumt. Das ist ja meine “Aufgabe”, die ich von meinen Coaches bekommen habe. Aufs Wasser, in die quirlige Altstadt, auf die Berge schauen… all das gefiel mir und tat mir richtig gut. Mein “Medikamenten-Koffer”, den ich nach den schmerzhaften Erfahrungen im Frühsommer sicherheitshalber dabei hatte, wurde nicht gebraucht.

Und auch die Befürchtungen, viele Follower zu verlieren, hat sich nicht bestätigt. Im Gegenteil, ich hatte nach den 3 Wochen nichts posten, nicht kommentieren und reagieren, 6 neue Follower. Dazu passt so schön die Nachricht einer Bekannten: “Genieße das Leben! Du hast so viele Fan’s, die Dir treu bleiben! Wir freuen uns auf deinen Bericht in 3 Wochen! Also: schöne Ferien!”

Fazit: Less is more – das stimmt auch hier mal wieder. Sichtbarkeit und Marketing sind wichtig, gerade für uns Selbstständige, doch Pausen und Rückzug sowie neue Energie und Ideen sammeln sind genauso wichtig.

Meine Stories bei Instagram & Facebook vor und nach meiner Social Media Pause

Social Media Pause – Zeit zum Lesen

Ich habe in drei Wochen vier Bücher gelesen. Jedoch weder Fachlektüre noch Ratgeber, was ich die letzten Jahre bevorzugte. Es liegen noch diese „Lebenshilfe“ Bücher auf dem „Zu-Lesen-Stapel“: 

Doch ich habe sie liegengelassen und stattdessen diese 4 mitgenommen und komplett (in dieser Reihenfolge) durchgelesen (wobei das vierte doch kein Roman ist 😉):

Und auch wenn es „nur“ Romane sind, so habe ich mich oft beim Vergleichen/Parallelen finden entdeckt, habe mir Sätze markiert, um sie besser zu behalten oder um sie für meine #mondaymotivation oder anderen Beiträge zu verwenden. Aus „Morgen kann kommen“ ist z.B. diese Passage, die so gut zu mir und meinem Leben passt:

„Mein Life-Coach Carlos Weber-Stemmle zitiert in solchen Momenten, wenn ich ins Jammern über mein vermeintlich schweres Schicksal gerate, gern Epikur: „Nichts genügt dem, für den genug zu wenig ist.“ Und dann weist er mich energisch darauf hin, dass die Entzauberung des in Erfüllung gegangenen Wunsches quasi ein Naturgesetz ist. „Sie, liebe Ruth“, sind notorisch unzufrieden, weil sie vergessen, dass Ihr Leben aus einer Menge wahr gewordener Träume besteht. Ständig verpassen sie Ihr Glück um ein paar Minuten, Tage oder auch um Jahre, weil Sie damit beschäftigt sind, den Wünschen hinterher zu trauern, die nicht in Erfüllung gegangen sind, ohne die wertzuschätzen, die durch ihre Erfüllung ein wenig an Glanz verloren haben. Sie müssen lernen, Ihr Glück zu bemerken und das, was Sie haben, wertzuschätzen.“

Das Buch habe ich mir gekauft, weil ich den Podcast (Frauenstimmen) der Autorin Ildikó von Kürthy so sehr mag, weil sie dort und im Buch frei aus ihrem Herzen spricht und weil mich schon die ersten Sätze des Klappentextes an mich selbst erinnert haben: Wer bin ich, wenn ich nicht länger gefallen will? Und wo will ich hin, wenn ich mir von niemanden mehr sagen lasse, wo es langgeht? Und: „Morgen kann kommen“ ist ein Buch für alle, die in ihrem Leben endlich die Hauptrolle spielen wollen. Eine Unabhängigkeitserklärung der Selbstlosen und Braven.

Auch im zweiten Roman „Unser letzter Sommer am Fluss“ geht es u.a. darum, den eigenen Platz, den eigenen Weg und sich selbst zu finden. Es knistert gewaltig und das liegt nicht nur an der Beschreibung der heißen Sommertage am Fluss… Zeitweise war ich etwas sehnsüchtig und neidisch auf die beschriebene Hitze, denn ich las das Buch, während in Mitteleuropa die kalten und regenreichen Siebenschläfer-Tage waren.

„Das Lavendelzimmer“ von Nina George liest sich so leicht und locker, so sollte Sommerlektüre für mich sein. Ein Buch über Bücher, über einen Bücherkenner, der wie die anderen Protagonisten auch, an einem Wendepunkt in seinem Leben kommt, der feststellt, dass in der Vergangenheit leben uns nicht voranbringt, der mutig einen neuen Weg geht… Ich wollte mir das Buch, dass auf meiner Merkliste lag, für diesen Urlaub bestellen, bis ich feststellte, dass es schon in meinem Regal steht. 😉 Ob Zufall oder Gesetz der Resonanz, viele Passagen erinnerten mich an meinen eigenen Weg. Und das Beste: am Ende des Buches gibt es eine Liste mit den Büchern, die der Protagonist im Buch für diese oder jene „Seelenkrankheit“ empfiehlt. Einige von ihnen sind sofort auf meinen Merkzettel gekommen.

So, und das vierte Buch ist dann doch kein Roman, sondern passt eher in den Bereich Persönlichkeitsentwicklung. Die psychologische Beraterin Colette Baron-Reid hat eine etwas andere, sehr bildhafte und dadurch gut verständliche Methode zur Selbsterkenntnis entwickelt. Sie zeigt, wie man mit Hilfe unterbewusster Bilder erkennen kann, was der Seele Nahrung und dem eigenen Leben Richtung gibt. Und das ist ja nun wirklich mein eigenes aktuelle Thema.

Urlaubslektüre. Links: in Breslaus (Polen) auf dem Balkon. Rechts: in Ungarn auf der Terrasse.

Weitere Erkenntnisse, Ideen & Gedanken, wie es weiterGEHEN kann

Ich möchte wieder mehr schreiben, für mich – vielleicht doch endlich mit meinem Buchprojekt starten, und wenn es die Kapitelstruktur, erste Skizzen sind, mir dafür feste Termine einplanen und einhalten – und wieder mehr schreiben für Kund:innen. Das habe ich irgendwie aus den Augen verloren. Das ist eine meiner Stärken, das liebe und das kann ich. Eine Kundin fragte vor einiger Zeit: „Annett schreibst du eigentlich auch noch oder GEHST du nur noch?“

Wenn ich an meine verspannten Muskeln denke (mein Physiotherapeut meint, ich müsste vor und nach jedem Walk dehnen, dafür GEHE ich zu viel, als das es ohne ginge), kommt mir der Schreibtisch-Job des Schreibens doch gut gelegen. Das ist ruhiger – ich hatte erwähnt, dass mir vieles vor dem Urlaub zu laut, zu grell, zu voll, zu viel war…, es ist besser für meinen geschundenen Körper, jetzt wo ich einen neuen Schreibtischstuhl und den höhenverstellbaren Tisch habe. Irgendwie scheinen mich selbst Walking-Termine, bei denen ich denke, ich GEH ganz entspannt, zu „stressen“. Es ist anders, wenn ich allein für mich spazieren GEHE oder ob ich mit einer Kundin, einem Team unterwegs bin. Das ist „Arbeit“, da bin ich „angeschaltet“, da denke ich mit, da möchte ich gut sein, Ideen haben, helfen, beraten…. Mein Körper scheint die Anspannung mehr zu spüren als mein Kopf/Geist und verspannt, so dass mein Physiotherapeut wieder gut an mir zu tun hat…

Also vielleicht etwas weniger GEHEN oder zumindest „leichter/entspannter“ unterwegs sein. Ich bin nach wie von der Methodik des GEHENs überzeugt, und möchte mein Wissen, meine Erkenntnisse und Erfahrungen auf diesem Weg gern weitergeben.

Auch machen mir die Themen Sichtbarkeit und Marketing immer noch Spaß. Das merke ich gerade bei der Begleitung einer neuen Teilnehmerin meines „GEH raus & werde sichtbar“ Programms. Allerdings habe ich mich daran erinnert, dass mir eine Bekannte, die auch Coachin ist, vor Jahren schon gesagt hatte, dass Marketing nicht mein Thema und Rot nicht meine Farbe ist. Das wollte ich zu dem Zeitpunkt, wo Branding, Logo und alle Produkte gerade fertig waren, natürlich nicht hören. Jetzt ist es mir wieder in Erinnerung gekommen… Das Gesetz der Resonanz kommt mir da in den Sinn…

Beim 1:1 Yoga-Coaching, von dem ich gerade sprach, meinte die Yoga-Lehrerin, dass ich 2018/2019 mit der gleichen Thematik – mit Marketing und Sichtbarkeit – die ich bereits während meiner Anstellung als Projektleiterin bediente, aber eben auch mit der gleichen negativen Energie und Erschöpfung – weitergegangen bin. Ich habe mein neues Business auf „alten“ Kenntnissen und Fähigkeiten – was an sich ja nicht verkehrt ist – aber eben auch mit der alten Energie, im alten ausgeschöpften Modus angefangen.

Mein Interesse und meine Leidenschaft für mein eigenes Business waren so groß, dass (vorerst) noch genug Energie und Kraft da war, um DIE SCHRITTEMACHER als Marke zu etablieren. Laut der Yoga-Leherin und ich muss gestehen, auch meine erste Coachin hatte es mir so ans Herz gelegt, hätte ich eine längere Pause zwischen angestellten Job und Gründung des eigenen Business machen sollen. Eine Pause, um mir meiner Wünsche, Ziele, Stärken und Werte bewusst zu werden. Doch ungeduldig, eifrig und voreilig, wie ich war, konnte ich nicht stillsitzen und abwarten, sondern war überzeugt von meiner Idee und wollte unbedingt loslaufen. Ich glaube, auch die Gedanken bzw. Glaubenssätze wie  „etwas beweisen zu müssen“ sowie „Erfolg haben zu müssen“ spielten bei meiner Vorgehensweise eine entscheidende Rolle.

Als ich beim Yoga-Coaching von einem Impuls erzählte, der mir eines Morgens beim Anrichten von Blumen kam, die ich mir aus dem Garten geholt hatte – nämlich der Gedanke, dass mir das reicht, dass das meine Aufgabe sein könnte: es meiner Familie (und anderen) schön zu machen. Ich räume gern auf und um, dekorieren abgestimmt nach Jahreszeiten und bin super gern Gastgeberin. Noch vor meiner Kündigung dachte ich daran, mich mit einem Kultur-Café selbstständig zu machen oder freiberufliche Eventmanagerin zu werden. Doch ich hörte auf die anderen, die meinten, das sei unsicher, anstrengend und Probleme seien vorprogrammiert.

Auch mit meiner Heilpraktikerin spreche ich über diese Themen, denn meine Gedanken, Sorgen, Ängste beeinflussen mein körperliches Wohlbefinden. Sie gab mir einen schönen Impuls: Ich könne doch beim Marketing bleiben, es jedoch mehr in die Richtung eines achtsamen und ganzheitlichen Marketings lenken. Sozusagen Marketing in eigener Sache gepaart mit Selbstfürsorge und wahre Selbstverwirklichung. Eine gesunde Unternehmerin ist die Basis für ein gesundes Business, gerade als Solo-Preneure. Ich habe sogar schon ein Motto für dieses Angebot: Brenne für etwas, ohne auszubrennen. Oder auch der Ausspurch: Selbstständig bedeutet nicht selbst und ständig, sondern ständig ich selbst zu sein. Diese Aspekte haben bereits Einzug in meine Angebote gehalten, deswegen reizt es mich nicht so sehr (wie den Dachboden zum Meditations-Raum umzubauen) daraus ein komplett neues Angebot zu kreieren…

Vielmehr juckt es mir in den Fingern, das Thema Ordnung, Struktur und „es sich schön machen“ anzuGEHEN und daraus etwas Neues zu entwickeln, zu kreieren. Das könnte ich mich überhaupt auch als Aufgabe vorstellen: Konzepte/Projekte für andere zu kreieren. Nur was ist das für eine Tätigkeit? Wie nennt man so etwas?

Beim Ordnungs- und Struktur-Coach kann man sich vorstellen, was sich dahinter verbirgt, oder? Struktur und Ordnung im Außen ist wichtig für Fokus und Klarheit im Innen. In einer Mindmap habe ich alle Themen, die da hinein spielen würden/könnten, notiert. Und festgestellt, dass ich aus meinem Programm „Runter vom S.O.F.A.“ einige Elemente, wie Routinen, Zeitmanagement oder Ordnungshelfer nutzen könnte. Ordnung meistern, um Raum zum Atmen, zum sich Entfalten zu haben. Das würde mir gut gefallen und zu mir passen.

Zufälle gibt es ja nicht, doch wie passend war gerade heute das Buch „ordnungs-yoga – Zeit fürs Wesentliche“ von Joanna Lisiak in meinem Briefkasten. Es ist das erste Buch, das „on demand“ gedruckt wurde, deswegen hatte es seit der Bestellung etwas gedauert. Der Einleitungstext hat mich sofort angesprochen und könnte ein weiterer Impuls für mein zukünftiges Angebot sein:

“Durch effektive Beherrschung der physischen, zeitlichen Räume und der körperlichen Energie geistige Befreiung erlangen, das heißt im Einklang, frei, spontan, entlastet, offen sein.”

Ich liebe es aufzuräumen & jahreszeiten-typisch zu dekorieren

Aufgeben? Was Neues beginnen?

Ich versprach zu Beginn ja, dass es ein Rück- und Ausblick ohne Filter und Blabla wird und deswegen möchte ich einen Aspekt nicht unter den Teppich kehren (so wie ich es früher oft getan habe, weil es in meiner Familie so gelebt wurde). Und zwar sind das meine Gedanken und Überlegungen, was ich mache, wenn es mit DIE SCHRITTEMACHER nicht bald wieder bergauf GEHT.  Es ist momentan, und das höre ich von vielen Selbstständigen, insbesondere Einzelunternehmer:innen, nicht leicht, Kund:innen und neue Aufträge zu gewinnen. Über die gesellschaftlichen Umstände brauche ich nicht zu sprechen, die kennen wir alle. Es ist zäh, anstrengend, entmutigend, Kräfte und Ressourcen zehrend.

Ich könnte mich ins Zeug legen, Anzeigen schalten, automatische Funnels anlegen, um die Newsletter-Liste wachsen zu lassen, Online-Kurse anbieten und noch lauter schreien, dass ich da bin und was ich anbiete. Aber dazu habe keine Lust und keine Energie. Ich bin dabei, zu lernen, auf meine innere Stimme, auf meinen Bauch und/oder mein Herz zu hören. Den Kopf kurzzeitig „off“ zu schalten und zu fühlen, was genau ICH eigentlich will. Jahrelang habe ich das getan, was von mir erwartet wurde. Sobald das nicht mehr den eigenen Erwartungen entspricht, GEHT es schief, läuft es aus dem Ruder. Das habe ich des Öfteren schmerzlich erfahren.

Also nehme ich mir dir Zeit, GEHE in meine Meditations-Ecke auf dem Dachboden und versuche, in mich hineinzuhören. Leider ist das nicht so leicht, wie ich dachte. Auch das bedarf Geduld und Feinfühligkeit, zwei weitere Aspekte, an denen ich übe. Ohne meinem Mann, der mich nach wie vor unterstützt und mir Zeit und Raum lässt, gäbe es DIE SCHRITTEMACHER schon längst nicht mehr. Dafür bin ich ihm überaus dankbar, doch auch er kommt an seine (beruflichen und gesundheitlichen) Grenzen und wir müssen uns genauso wie um mich um ihn kümmern.

Ich schaue mir regelmäßig die Stellenausschreibungen bei Xing und MV4YOU an, habe sogar eine Bewerbung abgeschickt. Die ausgeschriebene Tätigkeit GEHT eher in die Richtung meines jetzigen Business als in die Richtung meiner damaligen Projektleiterstelle. Allerdings entsprechen die Stellen, für die neue Besetzungen gesucht werden, meistens nicht meinen Wünschen und auch nicht meinen Kenntnissen. Eine 40-Stunden-Woche als Angestellte kann ich mir nicht vorstellen, doch 20-25 Stunden als Nebenjob und in der restlichen Zeit würde ich sehr gern weiter mit meinen SCHRITTEMACHER Kund:innen GEHEN und arbeiten. Also ganz aufgeben ist (noch) keine Option.

Meine Coachin sagte mir 2019, dass es 3-5 Jahre bedarf, bis man sagen kann, ob sich ein Business erfolgreich etabliert hat. Ich habe noch ein Jahr. Ich selbst sah es als „wenig“ und der Gedanke, dass es nur noch ein Jahr ist, stresst mich. Mein Coachin sagt, Annett, du hast noch ein ganzes Jahr … und wer sagt überhaupt, dass es nicht auch 5,5 oder 6 Jahre dauern kann? Anders gefragt, wer sagt, wann du erfolgreich oder

Aufgeben? Umdrehen? Weitermachen & neue Wege gehen?

GESCHEITERT?

Auch hier zeigt sich wieder wunderbar das Gesetz der Resonanz oder der Anziehung: was wir aussenden, kommt zu uns zurück. Ich mache mir Gedanken übers Scheitern und Aufgeben, da spricht mich Robert Behrens von der Agentur Studio fünf auf LinkedIn an, meint, mein Profil sei ihm positiv aufgefallen und dass er sich vorstellen könnte, gemeinsame Projekte mit mir zu gestalten.

Vor den Sommerferien gingen wir auf einen ersten Kennenlern-Walk, waren uns sofort sympathisch und auf gleicher Wellen- oder besser gesagt SCHRITT-Länge. Nach den Ferien fand ein zweiter BrainWalk statt, bei dem wir ein konkretes Projekt besprachen und erste Aufgaben dafür verteilten.

Mit GESCHEITERT? wollen wir ein Video-Interview-Format ins Leben rufen, das ein wenig den Fuck-Up Nights ähnelt. Wie bereits erwähnt, ist Business machen momentan für viele Solo-Selbstständigen anstrengend. Viele kommen an ihre Grenzen und fragen sich, aufgeben oder weitermachen? Wir wollen die andere Seite der Medaille – die, die hauptsächlich in den sozialen Medien oder auf Events wie 12min im schönen Scheinwerferlicht präsentiert – zeigen. Wie GEHT es den Unternehmen wirklich? Was sind ihre aktuellen Herausforderungen und Überlegungen? Was bedeutet für sie Erfolg? Wie motivieren sie sich? Oder auch: Wann wäre der Zeitpunkt, aufzugeben?

Darüber wird in der Öffentlichkeit weniger, wenn gar nicht gesprochen. Das liegt u.a. auch an unseren gesellschaftlichen Normen. Deutschland hat bzw. kennt keine Scheiter-Kultur. Die US-Amerikaner sind da komplett anders. Sie feiern sich für ihre Niederlagen. Daher kommt der Begriff und das Format der Fuck-Up Nights. Für sie sind Firmenschließungen kein Scheitern, sondern Learnings. Sie lernen von ihren Fehlern und stehen gestärkt wieder auf, geben noch mehr als zu vor, um (noch) erfolgreicher zu werden.

Davon können wir uns ein bisschen abgucken und annehmen. Mit dem Video-Format, das entweder live oder aufgenommen ausgestrahlt wird (das testen wir dann zu gegebener Zeit, was besser ankommt und wie die Interaktion mit dem Publikum gestaltet werden kann), wollen wir zeigen, dass wir Selbständigen nicht allein sind, dass es anderen ähnlich GEHT. Wir möchten Mut machen, Vertrauen schaffen und mit Best-Practise Beispielen inspirieren, alternative Wege aufzeigen.

Wenn du dich angesprochen fühlst und Lust hast, von deinem Weg zu erzählen – diesmal mit Video und nicht nur Ton wie bei meinem Podcast – dann melde dich gern bei mir.

So, dass war jetzt eine Menge, so lang sollte diese Folge gar nicht werden. Auch etwas, das ich lernen möchte, mich kurz zu fassen. Aber ein Rückblick auf ein weiteres Jahr Selbstständigkeit und die Randbedingungen, die diverse Überlegungen erfordern, ist nicht in zwei Sätzen getan.

Schön, dass du bis hier her zugehört/gelesen hast. Lieben Dank dafür. Ich freue mich über deinen Kommentar, über deine Gedanke zu dem einen oder anderen Thema und noch mehr freue ich mich, wenn wir uns in einem Walk & Talk persönlich kennenlernen.

Liebe Grüße, alles Gute & bleib GEHsund. Deine Annett

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Hallo, ich bin Annett!

Mein Motto: 
BEWEG DEIN LEBEN! BEWEG DEIN BUSINESS!

Als GEHsprächspartnerin, WEGbegleiterin & KommunkationsStrategin bin ich Expertin für klärende & voranbringende GEHdanken.

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