So, zweite Woche mit dem Vorsatz, die „Die Woche in Worten“ abzuschließen,
… also der zweite Wochenrückblick als Mittel zum Zweck, in eine – in meine – Schreibroutine zu kommen. Und eine zweite Woche, die ungewöhnlich für mich war, denn die ganze Familie war mit Corona zu Hause. Das kennen wir sonst nur von den Wochenenden und einigen wenigen Urlaubstagen, aber meistens sind wir unterwegs, wenn wir Urlaub haben.
Das „zu Hause und krank sein“ stellt dann auch gleich die erste Herausforderung dar, etwas zu erzählen, von der Woche berichten zu haben, wenn eigentlich nicht viel passiert ist. Irgendwie ist es leichter, aufzulisten, was ich alles erledigt, welche Termine ich wahrgenommen oder welche Erfolge ich zu feiern habe. Aber gut. Am Freitag habe ich im Gedanken to Go Nr. 24 (@dieschrittemacher) erzählt, dass wir nur vorankommen und uns weiterentwickeln, wenn wir Herausforderungen anGEHEN, uns nicht vor ihnen scheuen und verstecken und dementsprechend aus unserer Komfortzone herauskommen.
Mein Highlight war definitiv der Beginn eines neuen Sichtbarkeits-Coachings
Das Highlight ist gleichzeitig auch ein Learning, aber dazu später. Wir hatten unseren ersten Walk, wobei ich, da immer noch krank und positiv, nicht draußen war, doch S. ist einen wunderbaren Weg gegangen und hat ihn in Bildern (siehe unten) festgehalten. Was für eine Symbolik und Kraft in den Fotos liegt, die S. erst im späteren Gespräch mit mir so gesehen hat:
Ihr Walk begann mit dunklen Wolken und einem eisigen Wind, ging vorbei an blühenden Büschen/Bäumen und einer langsam ihren Weg GEHENDEN Schnecke und endete mit Sonnenstrahlen, die durch die Wolken durchbrachen. Die dicken dunklen Wolken könnten für die aktuelle Situation stehen, die Zukunft ist nicht ganz klar zu sehen, viele Gedanken ziehen durch Kopf und Geist. Dennoch ist Hoffnung, dass die gesäten Samen irgendwann blühen und im Sommer/Herbst Früchte tragen. Alles hat seine Zeit, nach jedem noch so kalten und langen Winter kommt der Frühling, Bäume und Sträucher erblühen jedes Jahrs aufs Neue. Und die Schnecke, mag sie auch noch so langsam kriechen, kommt irgendwann an ihr Ziel, genauso wie wir. Denn es ist nicht von Bedeutung wie schnell wir GEHEN, sondern dass wir uns überhaupt auf den Weg und SCHRITTE machen, egal wie groß oder klein sie sind. Und am Ende, an unserem Ziel angekommen, werden wir belohnt mit Erkenntnis, mit „Erhellung“, weil die Sonne unsere Situation, Gedanken etc. anstrahlt, erleuchtet und wir plötzlich klarer und heller sehen…
Mein Coachee war sehr angetan vom ersten Walk und war überrascht, was alles (gedanklich) in Bewegung kommt, wenn man sich GEHEND unterhält. Beim Ausfüllen der Workbook-Seiten vor dem Walk fiel es ihr schwer, überall eine Antwort zu schreiben; beim GEHEN purzelten die Gedanken nur so aus hier heraus und sie erinnerte sich an viele Details aus der Vergangenheit, die sehr unterstützend auf der Suche nach ihrem WARUM sind.
Kleiner Exkurs
Sich besser erinnern können, ist ein Aspekt des GEHENS. Auch lernen und merken wir uns Dinge besser, wenn wir GEHEN. Vokabeln lernen, für einen Vortrag üben oder sich für eine Rede an früher erinnern, das GEHT viel besser im GEHEN. In dem Buch „GEHIRN-SPAZIERGANG“ von Dr. Katharina Turecek gibt es unterschiedliche Gehirn-Spaziergänge mit Übungen für Koordination, Kreativität, Merkfähigkeit, Inspiration oder auch Wahrnehmung.
Zurück zum Coaching & diversen Herausforderungen
S. erzählte begeistert ihrer Mutter vom bewegenden Walk, so dass diese auch große Lust hätte, das Coaching mit mir zu machen. Das ist doch das schönste Feedback, das wir bekommen können, oder? Während S. im Bereich Schreiben kreativ und künstlerisch tätig ist, malt und zeichnet ihrer Mutter. Beides Themen, die auch mich sehr interessieren.
Eine Autorin auf ihrem Weg in mehr Sichtbarkeit zu begleiten, ist für mich neu und eine Herausforderung. Aber ich liebe ja Herausforderungen und tauche nur zu gern in diesen neuen Bereich ein. Und vielleicht kann ich mir die ein oder andere Erkenntnis oder Idee auf meine eigene To-Do Liste schreiben, wenn ich mal in der Situation sein sollte, mein Buch zu vermarkten.
Die Herausforderung besteht nicht nur in der für mich (innerhalb meines bisherigen Coachings) neuen Branche, sondern auch darin, dass S. dem Thema Sichtbarkeit mit gemischten Gefühlen gegenübersteht, einige Bedenken und ggf. hinderliche Glaubenssätze diesbezüglich hat. Ich bin überzeugt, dass wir einen – ihren – Weg finden. Es gibt kein Schema F, das auf alle selbstständigen und Freiberuflerinnen passt, nicht jede muss zur Marktschreierin werden und sich in allen sozialen Medien „nackig“ machen. Es GEHT auch leise, seicht und subtil, und ja, es gibt tatsächlich auch noch analoge und „altmodische“ Wege, die wir GEHEN können, um sichtbar zu werden.
Ich sagte anfänglich, dass mein Highlight der letzten Woche auch gleichzeitig ein Learning war. Das ging unserem ersten Walk voraus. Am Sonntag wurde mir beim Lesen einer Mail von S. heiß und übel. Sie schrieb, wie überrascht (im negativen Sinne) sie war, einen Auszug aus ihrer Mail und ein Foto von ihrer Website in einem Post von mir zu sehen. Sie hat es in meinem Status gesehen, woraufhin sie gegoogelt hat und über das Profil ihres Mannes (sie selbst ist (noch) nicht bei Instagram) den Beitrag bei Instagram gesehen hat.
Normalerweise frage ich meine Kundinnen, ob ich ihr Feedback veröffentlichen darf. Nun war das die Woche, in der ich richtig krank war und (weil nicht vorgeplant) keine Beiträge gepostet hatte. Ich freute mich über ihre Mail, nahm fix ein zwei Sätze daraus, baute eine Grafik und drückte auf „teilen“ – ohne sie vorher gefragt zu haben. Normalerweise verlinke ich diejenige, über die ich schreibe, doch da S. nicht bei Instagram ist, konnte ich das nicht. Es war ein großer Fehler, ein absolutes No Go, für das ich mich entschuldigt habe, auch wenn es unentschuldbar ist. Im Eifer des Gefechts (und wohl nicht so recht bei Sinnen wegen dem C.-Virus) habe ich vergessen, sie vorher um Freigabe zu bitten.
Was habe ich daraus gelernt?
Wenn es mir nicht gut GEHT und wenn ich keine Beiträge vorgeplant habe, dann lass ich es sein, dann gibt es eben keinen Post – das wird wahrscheinlich eh niemanden sofort auffallen. Und das noch viel wichtigere Learning: Niemals ein Statement, Feedback oder Testimonial von jemanden veröffentlichen, ohne vorher um Erlaubnis gefragt zu haben.
Wir haben sehr ausführlich und ehrlich über diesen „Vorfall“ gesprochen. Letztendlich hatte es auch für S. eine gute Seite, denn ohne meinen Post hätte sie nie so über das Thema Sichtbarkeit nachgedacht, wie sie es nach der „Entdeckung“ getan hat. Sie hat erkannt, dass sie das Thema Sichtbarkeit bisher nur einseitig betrachtet hat und dass ihr nicht bewusst war, was letztendlich alles mit hineinzählt. Ja, das ist ein riesiges Thema; einerseits beängstigend oder einschüchternd, andererseits so vielfältig, so voller Möglichkeiten und Optionen, die wir so wählen können, wie es am besten zu uns passt.
Am Donnerstag war mein Corona-Test negativ, wobei ich mich bis Samstag nicht so richtig fit fühlte. Ich hätte die ganze Zeit schlafen können (egal wie lange der Mittagsschlaf war, nachts konnte ich trotzdem super schlafen), mein Kreislauf war wackelig (kein Wunder, habe ich fast nur auf der Couch gelegen) und der Hals bzw. die Ohren melden sich ab und an noch. Aber das lass ich demnächst eh mal abklären, hatte ich die Schmerzen doch auch schon vor meiner Covid-Erkrankung.
So GEHT die zweite Woche „krank sein” zu Ende. Ich fühle mich besser und freue mich, dass ich morgen wieder richtig losGEHEN kann.
Komm gut in die neue Woche.
Schreibe mir gern deine Gedanken zum obigen Text.
Ist dir auch schon mal so eine unangenehme und angemessene Sache passiert?
Liebe Grüße, Annett